Entscheidung

Pioneer AVIC EVO DT2

Nach reichlicher Überlegung haben wir uns entschieden, ein anständiges Navigations- und Mediasystem in unseren Vario einzubauen. Da wir auch hier von Geräten, welche eher zur Oberklassen zählen, verwöhnt sind, kamen die typischen China-Kracher der einschlägigen Hersteller auf Amazon und Ebay nicht in Frage.

Da uns unter anderem eine sehr gute Audioqualität wichtig war, kamen wir nach einigen Tests diverser Navigeräte auf der CMT 2018 zu diesem Gerät von Pioneer. Zwar war Pioneer selbst nicht auf der Messe, allerdings konnte man das Gerät bei Jehnert (Audio Systeme) ausprobieren. Da nahezu alle anderen Geräte, die wir testen konnten, unserer Meinung nach grottig zu bedienen waren oder vom Funktionsumfang nicht unsere Erwartungen erfüllen konnten, entschieden wir uns für das EVO1 DT2 von Pioneer. Als Alternative gab es noch das Große von Alpine (Style X902D). Was uns am Alpine nicht gefällt,  ist der Aufbau. In vielen neuen Fahrzeugen ist es mittlerweile üblich, ein derart rausragendes Navi zu platzieren. Optisch kommt es unserem Geschmack aber einfach näher, wenn alles schön integriert und clean ist.

Das EVO1 DT2 ist direkt für den Ducato zugeschnitten, somit braucht man keinen extra Einbaurahmen für den DIN2 Slot, es sei denn, man hat keine Radiovorbereitung oder das Werksradio in seinem Ducato konfiguriert. Außerdem ist es sehr gut von der Bedienung des Touchpanels und reagiert super schnell und direkt. Zudem bietet es Apple Carplay und kombiniert sich exzellent mit dem Jehnert Sound System für das Fahrerhaus des Ducatos. Nicht zu vergessen, sind die Drehknöpfe, um die Lautstärke zu regeln (für unser Empfinden während der Fahrt einfach besser zu erreichen, als jedes Touchpanel).

Jehnert Soundsystem Fiat Ducato III

Musik und Akkustik gehören für uns einfach zu einem guten Lebensgefühl. Da war es klar, dass wir auf Reisen nicht auf wirklich gute Klänge verzichten wollen. Wir wurden vom Probehören auf der CMT 2018 von diesem Soundsystem echt überzeugt. Zu erwähnen ist bei der Firma Jehnert ausdrücklich die absolute Freundlichkeit der Mitarbeiter. Diese beiden Faktoren waren ausschlaggebend, dass wir noch auf der CMT das System bestellt haben.

Der Einbau scheint recht einfach zu sein, sofern man sich ein wenig mit Car-Hifi auseinandergesetzt hat und nicht gerade zwei linke Hände hat. Klar, einige Stunden wird es schon dauern, aber das wird es wert sein. Gerade im Dashboard eines moderneren Fahrzeugs ist Platz Mangelware. Somit kann das Legen von Kabeln etwas herausfordernd sein.

Das System besteht aus zwei Hochtönern, zwei Mitteltönern, zwei Tieftönern sowie einem Subwoofer und zugehörigem Verstärker. Ebenfalls sind für alle Lautsprecher exakt für das Dashboard des Ducatos angepasste Fassungen dabei. Auch unser Pioneer AVIC EVO DT2 passt sehr gut mit dem gelieferten Verstärker (Plug&Play) zusammen. Zum Verstärker dazu gab es noch den Subwoofer Controller, mit dem sich der Bass des Systems einstellen lässt. Diesen haben wir, dank Messeangebot, kostenlos dazu bekommen.

Der Einbau

Strom

Da wir gerne den Pioneer Naviceiver, sowie auch den Verstärker, über die Wohnraumbatterie separat laufen lassen wollten, blieb uns nichts übrig als ein Stromkabel von den Wohnraumbatterien unter der Dinette bis hinter den DIN Schacht zu ziehen. Hierfür bin ich direkt über eine 20cm entfernte 25A Kabelsicherung an die Batterie gegangen. Den 12V Verteiler von Pössl wollte ich aus Garantiegründen nicht manipulieren. Dies gestaltete sich letztendlich recht einfach. Hierzu musste ich das Kabel geschickt durch den Kanal unter dem Fußboden vor der Dinette „rangieren“. Ist man hier durch, erreicht man das Loch hinter der Plastikblende (abmontieren) um dann links vom Sitz durch den Fahrerfußraum (Trittstufe auch abmontieren) unterhalb des Sicherungskasten rauszukommen. Hierzu müssen die Verkleidungen in diesem Bereich entfernt werden.

Von dort aus geht es hinter das Dashboard und so zum DIN Schacht. Gut gefahren bin ich beim Durchziehen der Kabel (hinter dem Dashboard) mit Zurhilfenahme eines ~3 Meter langen SAT Kabels. Das ist steif genug aber trotzdem flexibel um seinen Weg zu finden.

Hochtöner in den A-Säulen

Um die Werkseitig eingebauten Hochtöner zu tauschen müssen das Verdunkelungsrollo (Remis) sowie die A-Säulen Verkleidungen im Fahrerhaus abmontiert werden. Mit entsprechendem Plastikwerkzeug und dem Lösen der Schrauben der Verdunkelung klappt dies recht gut. Nun habe ich die Hochtöner, wie in der Anleitung von Jehnert beschrieben, getauscht. Diese werden später an der in die Türverkleidung geschobene Frequenzweiche eingesteckt. Das ursprüngliche Kabel wird direkt in die Frequenzweiche eingesteckt. An diese Weiche werden ebenfalls die Mitteltöner angeschlossen.

 

Mitteltöner auf dem Armaturenbrett

Für die Mitteltöner gibt es von Jehnert einen hübschen Aufsatz auf dem Armaturenbrett. Hierzu muss ein Ausschnitt im Armaturenbrett gemacht werden, damit der Lautsprechermagnet Platz hat. Gleichzeitig dient dieser Ausschnitt als Kabeldurchführung des Lautsprecherkabels zur im Vorfeld eingesetzten Frequenzweiche. Damit es später auch hübsch aussieht muss hier auf die Abstände des Aufsatzes geachtet werden. Mit drei Spax werden die Lautsprecheraufsätze verschraubt. Als Abschluss verdeckt ein Stoffgitter mit edlem Jehnert Logo den Treiber.

Tieftöner in den Türen

Die Tieftöner werden ebenfalls durch hochwertige Jehnert Lautsprecher ersetzt. Hierfür kommt ebenfalls eine Frequenzweiche zum Einsatz. Diese muss unter das Bedienfeld der elektrischen Fensterheber eingeführt werden. Um Vibrationen vorzubeugen habe ich zusätzlich noch Bitumenfolie in das innere des Aussparung geklebt, sozusagen die Blechinnenseite der Türe. Der Anschluss des Tieftöners erfolgt an der Frequenzweiche. Diese wiederum wird an das Originalkabel angeschlossen.

Einbau des Subwoofers

Damit das System einen ordentlichen Bass bekommt, gibt es einen passiven Subwoofer, welcher über den später verbauten Verstärker angesteuert wird. Dieser findet seinen Platz an der Fahrertür. Hierzu wird das Kartenfach an der Fahrertür genutzt.

Der Austausch des Kartenfachs gegen den Sub ist eher trivial. Das Verlegen des Subwoofer-Kabels allerdings war recht knifflig. Hierzu muss von der zukünftigen Position des Verstärkers (hinter dem Handschuhfach) das mitgelieferte Kabel verlegt werden – also einmal quer durchs Dashboard. Gerade die Gummitülle zur Tür erweist sich hier als gemein. Hierzu muss der Sicherungskasten abgeschraubt werden, damit man das Kabel in die Tür bekommt. Ohne meine Plastikwerkzeuge und mein SAT-Kabel als Durchziehhilfe wäre ich wahrscheinlich frühzeitig urlaubsreif gewesen 🙂

Einbau des Verstärkers

So, nun erst einmal das Handschuhfach entfernt. Auf der rechten Seite befindet sich der Einbauort des Verstärkers. Hier wird noch das eigentliche Kabel vom Navigationsgerät zum Verstärker durchgezogen. Es ist hier auch nicht gerade üppig Platz, man kann das doch recht dicke Kabel gut durchziehen. Die Verbindung erfolgt über eine ISO Stecker „Brücke“. Hier greift der Verstärker die Radiosignale ab und steuert die normalen Lautsprecher an. Der Sub wird direkt mit dem Verstärker verbunden. Hierdurch habe ich auch direkt das Mikrofonkabel für die Freisprecheinrichtung an die Sonnenblende des Beifahrers, hinter der A-Säulen Verkleidung, sowie die GPS Antenne verlegt. Letztere montierte ich direkt auf dem Armaturenbrett mittig am Fuße der Windschutzscheibe.
Fehlte nur noch der Controller zum Regel des Basslevels. Dieser landet bei uns direkt im Handschuhfach, somit ist kein Kabelziehen notwendig.

Einbau und Verkabelung des Pioneers

Zuerst entfernte ich die Plastikstützen der vorherigen Auflage aus dem DIN Schacht. Dies gelang recht gut mit einem heißen Cutter Messer. Danach verbaute ich den beim Radio mitgelieferten Einbaurahmen. Dieser bestand aus zwei „Schienen“ welche einmal links und einmal rechts mit den vorhandenen Verschraubungen fixiert wurden.
Da nun alle notwendigen Anschlüsse und Kabel am DIN Schacht lagen fixierte ich noch einige Kabel mit Isolierband und Kabelbinder und schloss das Navi an. Verschraubt wird es mit vier kleinen Schrauben an den zuvor installierten Schienen.
Ahh! Die USB Kabel zum Anschluss von USB Geräte fehlten noch. Diese habe ich aber vorerst mit den mitgelieferten Kabeln ins Handschuhfach gelegt. Vielleicht werde ich an einer sinnvollen Stelle noch eine Buchse verbauen, erstmal tut es das Handschuhfach. Ich brauche ja auch noch etwas Bastelarbeit für die bevorstehenden Ausflüge.

Bilder hierzu folgen….

Das Ergebnis

Das Ergebnis lässt sich hören. Fantastischer Sound in Kombination mit einem echt gelungenen Navigationssystem. Ja, ich gebe zu, nicht ganz billig. Aber seinen Preis wert!

Ich werde wohl noch ein wenig Zeit investieren, gerade die Remis Rollos und andere wackeligen Aufbauten etwas „bass-resistenter“ zu machen.

Demnächst folgen hier schöne Bilder mit dem Ergebnis und ein kleines Video mit einer Soundprobe 🙂